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Analytische Bestandteile

Die Futtermittelanalyse ist bei Hundefutter vorgeschrieben und findet sich auf jedem Etikett. Hundefutter, ob BARF, Leckerli, Trocken- oder Nassfutter, setzt sich aus organischen und anorganischen Bestandteilen zusammen. Bei der Analytischen Zusammensetzung werden diese Bestandteile dabei nicht die einzelnen chemischen Nährstoffe erfasst, sondern es werden Gruppen von Inhaltsstoffen gebildet, nämlich Feuchtigkeit, Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche. Diese werden in Prozent angegeben oder manchmal in Gramm je 100g. Diese Werte klingen erstmal etwas unspektakulär und wenig hilfreich und meist interessiert den Hundehalter auch nicht wirklich, was es mit dem Kleingedruckten auf dem Etikett auf sich hat. 

Hundehalter von kranken Hunden interessiert neben der Zusammensetzung meist der Rohproteinwert, wenn proteinarm gefüttert wird oder der Rohfettanteil, wenn der Hund eher auf Diät ist. Addiert man Rohprotein, Rohfett, Rohasche und Feuchtigkeit zusammen und zieht die Summe von 100 ab, erhält man übrigens den Kohlehydratanteil bzw. die Sticksofffreien Extraktstoff, was bei Trockenfutter oder Nassfutter interessant sein könnte, möchte man den tatsächlichen Anteil an Kohlenhydraten ermitteln. Die Rohfaser wird übrigens den Kohlenhydraten zugeordnet, daher wird dieser Wert nicht mitberücksichtigt. Die Berechnung ist informativ, denn über diesen Weg lässt sich der Energiebedarf, also den Kaloriengehalt ermitteln oder gibt Aufschluss darüber, wenn die Zusammensetzung nicht offen deklariert wird oder die Zusammensetzung so aufgeschlüsselt wird, dass der Kohlehydratanteil in einzelne Komponenten aufgesplittet wird, damit in der Reihenfolge eine tierische Komponente an erster Stelle steht.  

Durch die Gruppierung der Inhaltsstoffe spricht man bei diesen Werten von „Roh-„Nährstoffen wie Rohprotein, Rohfett oder Rohfaser. Die analytischen Werte geben also nicht an, dass die Rohstoffe ungekocht, also roh sind oder dass Rohasche oder Rohfaser dem Futter hinzugefügt wurden.

 

Futteranalyse im Labor - So kommen die Werte zustande

Bei der Analyse wird das Hundefutter zuerst getrocknet, womit man die Trockenmasse erhält. Die Differenz ergibt den Feuchtigkeitsanteil. Durch Laboranalysen wird nun der Anteil von Rohprotein bestimmt, wobei hier alle stockstoffhaltigen Verbindungen erfasst werden, gleich ob tierisch oder pflanzliche Proteine. Allerdings werden hier neben dem Reinprotein auch Substanzen nicht eisweissartiger Natur erfasst wie freie Aminosäuren oder Peptide.

Beim Rohfett werden alle Inhaltsstoffe erfasst, die in Petroläther löslich sind, also neben dem reinen Fett auch Fettsäuren, fettlösliche Vitamine oder Wachse.

Bei der Bestimmung der Rohfaser wird das Futter in einer verdünnten Säure bzw. Lauge gekocht bis mit Ausnahme der pflanzlichen Zellwandbestandteile alles andere in Lösung geht.

Unter Rohfaser fallen also alle organischen Anteile des Futters, die in verdünnter Säure oder Lauge unlöslich sind. Im Wesentlichen wären dies Zellulose, Hemizellulose und Ligin.

Nähere Informationen zu den einzelnen Bestandteilen findet ihr entsprechend, wenn ihr dem Link folgt.

 

Umsetzbare Energie bei BARF und in Fertigfutterprodukten

Die Inhaltsstoffe, die für die Energiebringung von Bedeutung sind, sind Protein, Fett und Kohlenhydrate. Enthält ein Trockenfutter beispielsweise 28% Rohprotein, 14% Fett und 45% Kohlenhydrate (diesen Wert erhält man dadurch, dass man von 100 das Rohprotein, das Rohfett, die Rohasche und die Feuchtigkeit abzieht), dann werden diese drei Werte mit einem bestimmten Multiplikator mulitpliziert und man erhält den jeweiligen Energiegehalt:

28 x 3,5 = 98

14 x 8,5= 119

45 x 3,5 = 157,5

In Summe 374,5 kcal/100g

Der Energiebedarf für Hunde ist dabei bei Trocken- oder Nassfutter von Bedeutung,. Ein 15kg schwerer Hund benötigt z.B. 990 kcal am Tag. Bei den meisten Angaben auf dem Etikett findet sich eher eine Bezeichnung wie Gewicht Hund: 10-15kg = 300g am Tag. Hierbei macht es schon einen Unterschied ob ein 10kg 300g am Tag bekommt oder ein 15kg Hund, er wiegt ja schließlich 50% mehr und soll den gleichen Kalorienbedarf haben? Der tatsächliche Kalorienbedarf ist zwar von verschiedenen Faktoren abhängig, wie kastriert oder nicht, Alter, Aktivität usw., dient aber als guter Richtwert.

Natürlich lässt sich der Kalorienbedarf auch bei BARF Menüs berechnen, ist aber nicht wirklich zielführend. Der Kalorienwert liegt meist deutlich niedriger, ist aber der besseren Verwertbarkeit und Bioverfügbarkeit geschuldet. Klingt auch logisch. Wenn der Hund die Inhaltsstoffe besser verwerten kann, z.B. wenn hochwertige Proteinquellen gefüttert werden, dann werden diese Proteine auch besser verdaut.