Rohprotein
Rohprotein umfasst alle stickstoffhaltigen Verbindungen im Futter und wird als analytischer Bestandteil neben Rohfett, Rohfaser, Rohasche und Feuchtigkeit ausgewiesen. Dabei wird im Verfahren der Stickstoffanteil bestimmt und mit 6,25 multipliziert. Da Protein 16% Stickstoff enthält (100/16=6,25). Somit lässt sich der Proteingehalt mathematisch bestimmen. Da alle stickstoffhaltigen Verbindungen erfasst werden, lässt sich hierdurch keine Aussage über die Qualität treffen, auch wird hierbei nicht nur das Eiweiß erfasst, sondern auch Substanzen wie freie Aminosäuren, Peptide oder Alkaloide.
Rohprotein bei BARF
Bei BARF ist die Qualität des Eiweißes nicht so sehr von Bedeutung im Vergleich zu Trocken- oder Nassfutter. Wer seinen Hund barft, verwendet Muskelfleisch, Innereien, Pansen und fleischige Knochen. Hier ist der Rohproteingehalt tierischer Herkunft und hochwertig. Hochwertiges Protein meint, kurz gesagt, wie sehr die Aminosäurenstruktur dem des Hundes ähnelt. Da bei BARF die Einzelkomponenten genommen werden, muss der Proteingehalt nicht nennenswert aufgeschlüsselt werden. Eiweißverbindungen können aber auch pflanzlichen Ursprungs sein wie Getreide oder Gemüse wie Brunnenkresse, Spinat, Sojabohnen, Linsen oder Brokkoli. Das heisst zwar nicht, dass es für den Hund ungesund ist, können aber schlechter verwertet oder verdaut werden und in Verbindung mit schwer verdaulichen Kohlenhydraten kann die Verdaulichkeit noch stärker negativ beeinträchtigt werden.
Rohprotein bei Trockenfutter
Nimmt man hingegen die Analytischen Bestandteile bei Trockenfutter und es findet sich ein Rohproteingehalt von 25%, dann sagt dies nichts aus welchem Ursprung das Eiweiß ist. Es gibt auch schwerverdauliche, minderwertige Proteine bzw. Aminosäureverbindungen aus tierischer Herkunft. Dies können Keratine aus Haaren sein, Federn, Klauen, Grieben oder Euter. Bei Geflügel findet sich dann in der Zusammensetzung „Geflügelmehl“. Dann kann dann alles vom Geflügel sein, was erhitzt und gemahlen wurde, also Schnäbel, Füße oder Federn, während Geflügelfleischmehl hochwertiger ist, da hier Geflügelfleisch enthalten ist. Reis, Mais können weitere Proteinquellen sein, daher sagt der Rohproteingehalt erstmal nichts aus.
Rohprotein bei kranken Hunden
Bei Hunden mit Nierenerkrankungen ist der Rohprotein von besonderer Relevanz. Wird ein Hund proteinarm gefüttert, reduziert dies die Harnstoffwerte und enthaltest die Nieren. Dies kann schon mal positiv auf deinen Hund wirken, das Allgemeinbefinden bessert sich. Die Nierenerkrankung wird dadurch nicht geheilt, aber durch eine gezielte Fütterung werden die Nieren deines Hundes nicht unnötig belastet.
Proteinarme Ernährung spricht erstmal gegen der Natur des Hundes, da dieser ja Proteine benötigt, insbesondere essenzielle Aminosäuren, die der Hund nicht selbst im Körper herstellen kann. Wichtig ist die Fütterung von hochwertigen Eiweißen, die der Hund am besten verdauen kann. Pflanzliche Eiweiße können schlechter verwertet werden und sollten reduziert werden. Nimmt man fettiges Fleisch, z.B. durchwachsenes Rindfleisch, reduziert dies automatisch den Rohproteingehalt, wobei die Fleischmenge gleich bleibt.