Warum wir barfen

Zugegeben, das Thema Hund barfen war anfangs völlig neu für uns. Daher hatten wir vor dem "ersten Mal" sehr wohl ein bisschen Angst, etwas falsch zu machen, sodass sich Gustav übergibt. Eben, weil er ja diesen empfindlichen Magen hat... Jedoch gab es niemanden - weder beim "Rudelgassigehen" mit anderen Hunden, noch auf den eingezäunten Hundeplätzen -der sich negativ über das das Thema BARF äußerte. Lediglich behaupteten einige der uns bekannten Hundehalter/innen, dass diese Art der Hundeverköstigung vergleichsweise teuer und ziemlich zeitaufwendig sei. Wie dem auch sei…

Trotz unseres Vorhabens Gustav zu barfen, haben wir in den ersten Wochen nach Gustav's Einzug normales Futter aus dem Tierfutterfachhandel verwendet. Bis sich zeigte, dass Gustav offenbar über einen ausgesprochen stressanfälligen Magen-Darm-Trakt verfügt. Beim Toben auf den Hundeplätzen in der Umgebung war er jedes Mal so erfreut über die Gegenwart der anderen Hunde, dass er prompt Durchfall bekam. Wenngleich dieses "Phänomen" stets nur wenige Minuten andauerte, gab uns das doch zu denken. Was sich aber noch viel schlimmer darstellte, war die Tatsache, dass er das hochwertige Futter offenbar gar nicht vertrug. Denn sein Rückenfell war regelmäßig mit kleinen Schüppchen übersät. Nichts Gravierendes, aber auch nicht sonderlich schön anzusehen. Ganz zu schweigen davon, dass das Fertigfutter einen relativ hohen Getreideanteil aufwies, sodass Gustav zu unterschiedlichsten Gelegenheiten seine "Zauberkünste" präsentierte: Er verwandelte frische, saubere Luft in müffelnde... Wahrhaft keine sonderlich befriedigenden Erlebnisse. Aus eben diesen Gründen haben wir uns - hohe Kosten hin oder her - entschlossen, es mit BARF zu probieren. Und zwar etwa drei Monate, nachdem Gustav bei uns "eingezogen" war. Gute, frische Luft ist schließlich buchstäblich unbezahlbar. Vor allem natürlich aber ein glücklicher, durchfall- und schuppenfreier Hund!

 

Ein glücklicher Hund - (auch) dank BARF

Genau genommen haben wir Gustav nicht vom ersten BARF-Tag an gebarft. In Anbetracht seines nervösen Magens hat er in der ersten Woche weiterhin sein gewohntes Futter bekommen. Diese Vorgehensweise erschien uns etwas sicherer. Sein gewohntes Futter erhielt Gustav übrigens ab dem Zeitpunkt in reduzierter Menge. Den fehlenden Teil haben wir mit Rinderzunge, Putenfleisch und Kalbfleisch aufgefüllt. Gemüse in Form von Möhren und Co. beizumengen, erwies sich anfangs als schwierig. Denn Gustav mochte Karotten und all das Zeug noch nie. Um ihm die darin enthaltenen Nährstoffe aber dennoch in ausreichendem Maß zuzuführen, haben wir Rinderzunge, Truthahn und Co. häufig auch gegen Innereien ausgetauscht. Darunter lässt sich das Gemüse hervorragend verstecken! Der Fleischsaft übertüncht offensichtlich den Gemüsegeschmack - und die Näpfe sind stets ratzfatz leergefressen. 

Sicherlich ist die Futtergabe für uns nicht mehr ganz so einfach, wie es zuvor mit dem Fertigfutter der Fall war. Aber weil ich meine berufliche Tätigkeit von zu Hause aus ausüben kann und daher zeitlich sehr flexibel bin, empfinde ich den "handwerklichen" Mehraufwand bzw. das Gemüseschnippeln keineswegs als lästig. Denn ich sehe ja, wie gut es Gustav geht. Durchfall gehört der Vergangenheit an, er pupst nicht mehr, seine Zähne sind weiß - und Mundgeruch kennen wir bei ihm überhaupt nicht mehr. Besonders erwähnenswert ist, dass auch sein Fell richtig schön glänzt. Nicht eine einzige Schuppe ist mehr auf seinem Rücken zu sehen. BARF sei Dank!

Sandra K.

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