BARF Gemüse
Gemüse, Beeren und Früchte im Napf | Ist bei BARF Gemüse für die Vitaminversorgung wichtig? | Wie werden die pflanzlichen Substanzen zubereitet? | BARF Gemüse kaufen oder selber machen
Gemüse als auch Obst und Früchte gehören beim Barfen genau dazu wie Muskelfleisch, Innereien und Knochen. Bei BARF geht es nicht um die reine Fütterung von rohem Fleisch, sondern vielmehr darum, ein typisches Beutetier zu imitieren bzw. dem Hund das in den Napf zu geben, was ein Hund oder Wolf in der freien Wildnis fressen würde. Schaut man sich den Kot von Wölfen an, so finden sich darin u.a. Rückstände von Pflanzen, Beeren, Gräser, Blätter, Laub und Insekten.
Wichtig an dieser Stelle ist, dass der Wolf die pflanzlichen Bestandteile nicht über das Beutetier aufnimmt, indem er dessen Magen mitsamt Inhalt frisst. Bei kleineren Beutetieren mag das vielleicht sein, allerdings frisst der Wolf eher Elche oder Rehe. Und deren Magen rührt der Wolf nicht an. Der Wolf frisst also Beeren, Gräser und auch den Kot von Pflanzenfressern. Hat sicherlich jeder schon mal beobachtet, wie sein Hund im Park Kaninchenköttel frisst.
Gemüse, Beeren und Früchte im Napf
Bei BARF dient Gemüse in erster Linie der Versorgung von Rohfasern. Die Rohfasern benötigen Hunde zur Erhaltung der Darmflora. Die guten Darmbakterien ernähren sich von den Rohfasern und sind wichtig, um den Stuhl aufzulockern und halten die Darmflora gesund. Rohfasern finden sich natürlich auch in Getreide, allerdings würde man mit Getreide seinem Hund minderwertige Proteine zuführen, was sich wiederum auf die Verwertbarkeit der Nahrung und damit auf die Kotmenge auswirkt. Daher eignet sich bei BARF Gemüse und Obst sowie Beeren am besten, seinen Hund mit Rohfasern zu versorgen, zumal sie zum großen Teil aus Wasser bestehen und der Hund somit nur geringe –aber ausreichend – Rohfasern zu sich nimmt.
Ist bei BARF Gemüse für die Vitaminversorgung wichtig?
In unserer Ernährung spielen Obst und Gemüse eine wichtige Rolle um viele wertvolle Vitamine zu uns zu nehmen. Bei Hunden ist das etwas anders. Als Beutefresser holen sich Hunde alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe, aus dem Fleisch, den Innereien wie Leber, Niere, Herz und Milz und Knochen oder Knorpel. Wie gesagt, Hunde benötigen die pflanzlichen Stoffe in erster Linie für eine gesunde Darmflora. Aber bestimmte Substanzen in den pflanzlichen Stoffen wirken sich positiv auf die Gesundheit des Hundes aus.
Carotinoide haben eine antioxidative Wirkung, regt das Immunsystem an und beugt Zellkernschädigungen vor. Antikanzeroge Wirkungen können zudem Krebs verhindern. Besonders in Karotten, Kürbissen, Aprikosen, Mangos, Birnen, Grünkohl, Spinat, Brokkoli, Löwenzahn, Roter Beete oder Rucola sind Carotine enthalten. Antikanzeroge Wirkungen finden sich auch in Äpfeln, Himbeeren und Aprikosen. Auch andere Pflanzenstoffe können sich cholesterinsenkend, entzündungshemmend oder verdauungsfördernd auswirken. Daher sollten Obst und Gemüse bei BARF nicht vernachlässigt werden.
Wie werden die pflanzlichen Substanzen zubereitet?
Am besten püriert. Es gibt zwar Hunde, die gerne mal einen Apfel fressen aber in den meisten Fällen bleibt die ganze Karotte oder die Salatblätter im Napf liegen. In manchen Fällen wird zwar auf der Karotte herumgekaut und in einem Radius von einem halben Meter um den Napf schön zerkleinert verteilt. Die Pflanzenstoffe können von Hunden besser aufgenommen werden, wenn die Zellwände vom Gemüse und Obst zerstoßen sind. Dafür gelingt am besten, wenn das Gemüse püriert wird. Das hat auch noch den Vorteil, dass das pürierte Gemüse am Fleisch klebt und sozusagen wie eine Panade wirkt.
BARF Gemüse kaufen oder selber machen
Bei BARF liegt der pflanzliche Anteil am Futter bei ca. 20%. Ob das Gemüse selbst zubereitet wird oder gekauft wird, macht keinen wesentlichen Unterschied. Macht man für sich einen Salat, kann man die oberste Salatschicht als BARF Gemüse verwenden. Bei der Karotte das Endstück, die matschige Himbeere, den Apfel mit den Druckstellen oder einfach das Obst und Gemüse, das man übrig hat oder beim Schälen abfällt.
Wer sich nicht die Arbeit machen möchte, extra das BARF Gemüse zuzubereiten, der hat die Möglichkeit, auf fertige Produkte zurückzugreifen. So gibt es frische BARF Gemüsemischungen, die direkt nach der Zubereitung gefroren wurden, zum Beispiel der gelbe Gemüsemix oder der grüne Gemüsemix. Der rote Früchtemix ist eine Zusammenstellung aus Apfel, Birne, Himbeeren, Johannisbeeren und Pfirsich. Auch eignen sich die Gemüseflocken. Die Gemüseflocken sind getrocknet und zerkleinert. Sie werden in Wasser ca. 15 Minuten eingeweicht und anschließend als Topping auf die BARF Ration gegeben. Bei 100g Gemüseanteil werden 75g Wasser auf 25g Gemüseflocken gegeben.