BARF Zusätze von Lunderland und DHN für Hunde

Prinzipiell ist beim BARF nichts gegen optionale Zusätze oder situative Supplemente für Hunde einzuwenden, notwendig sind sie aber nicht für gesunde Hunde. Wir möchten daher lediglich nur auf die wichtigen Zusätze eingehen, da es nicht immer möglich ist, die Gegebenheiten in der freien Natur nachzubilden. Da gehaltene Nutztiere sich anders ernähren als Tiere in der freien Natur, wirkt sich deren Ernährung auch auf das Fleisch und Fette aus. So haben z.B. Rinder aus der Stallhaltung einen höheren Omega 6 Fettsäurenanteil als Rinder aus der reinen Weidehaltung, was dann durch die Zugabe von Ölen wieder ausgelichen werden kann. Aber auch Jod und Calcium spielen eine wichtige Rolle bei der Ernährung des Hundes, besonders wenn Seelachs bzw. RFK oder Knochen nicht verfüttert wird.

 

Inhaltsverzeichnis

 

Öle

Ungesättigte Fettsäuren sind für Hunde essentiell. Dabei sollten Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, wie sie auch bei Beutetieren in der freien Natur vorkommen. Im Gegensatz zu Beutetieren in der freien Natur weist Fett von Schlachttieren Nahrungsbedingt eine eher unnatürliche Omega 6 lastige Zusammensetzung von Fettsäuren auf.

 

DHN BARFERS ® Omega 3-6-9 Öl

Beim BARF werden Öle eingesetzt, die Omega 3 lastiger sind, um das Verhältnis von Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren wieder in ein natürliches Verhältnis zu setzen. Gleichzeitig ist es wichtig, dem Hund Vitamin E zuzuführen, da durch die Aufnahme von ungesättigten Fettsäuren der Vitamin E Bedarf des Hundes ansteigt. DHN BARFERS ® Omega 3-6-9 Öl gleicht das Ungleichgewicht von Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren wieder aus und ist zusätzlich mit Vitamin E angereichert, um den erhöhten Vitamin E Bedarf zu decken.

 

Kokosöl

Kokosöl unterstützt die Verdauung und die Nahrungsabsorption des Hundes. Es ist kalorienärmer als herkömmliche Öle und die im Kokosöl enthaltenen Fettsäuren dienen als gesunde und schnelle Energiequelle. Kokosöl ist wegen seiner positiven Wirkung gegen Viren, Bakterien und Pilzen bekannt und wird ebenfalls als natürlichen Schutz vor Zecken, Flöhen und Würmern verwendet. Durch die Nahrungsaufnahme lagert sich das Kokosfett an den Darmwänden ab und bietet Würmern keinen Halt, sich an den Darmwänden festzusaugen. Äußerlich angewendet kann es auch vor Zeckenbefall schützen. Wie Kokosöl gegen Würmer, Parasiten und Zecken schützen kann, erfährst du in unserem BARF Ratgeber.

 

Grünlippmuschel

Grünlippmuschel ist aus der Naturheilkunde bekannt als Mittel gegen Gelenkbeschwerden. Die Grünlippmuschel enthält Glukosaminglykanen. Dieser Aminozucker wird zur Knorpelbildung und Knorpelschmierung bei Hunden benötigt. Bei Gelenküberlastung oder im Alter kann die Zufütterung von Grünlippmuschel daher sinnvoll sein, um die Gelenke mit wertvollen Nährstoffen zu versorgen. Grünlippmuschelextrakt wird auch häufig bei Arthrose und zu dessen Vorbeugung verwendet. Bei degenerativen Gelenkserkrankungen und Arthritis kann sich die Symptomatik nach zwei Monaten bereits verbessern und das Leiden der Hunde mindern. Zudem enthält die Muschel Antioxidantien und Fettsäuren, die sich positiv auf das Immunsystem auswirken können und aktiv an der Hemmung von Gelenksentzündungen beteiligt sein können. Eine Beimischung ins Hundefutter über einen längeren Zeitraum kann daher sowohl vorbeugend sinnvoll sein als auch als Möglichkeit, an Gelenkserkrankungen leidende Hunde schonend zu behandeln. Mehr über Grünlippmuschelpulver erfährst du in unserem BARF Ratgeber.

 

Meeresalgen

Meeresalgen gelten als wahre Nährstoffwunder. Sie wachsen im Salzwasser in Küstennähe und absorbieren Mineralstoffe aus dem Meerwasser. Daher sind sie reich an Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen. Meeralgen enthalten deutliche mehr Mineralien wie Calcium und Eisen als frisches Gemüse der Landpflanzen. Je nach Art enthalten Algen besonders viel Jod, Kupfer, Selen, Magnesium und Zink. Diese wichtigen Spurenelemente sind wichtig für die Schilddrüsenfunktion, Fell Haut und Wachstum des Hundes. Meeresalgen enthalten zudem alle wichtigen Aminosäuren und viele B-Vitamine und Antioxidantien.

 

Spirulina

Die Spirulina ist eine sehr nährstoffreiche Alge. Eigentlich handelt es sich nicht um eine Alge, sondern vielmehr um eine Bakterienkolonie, die sich wie ein Algenteppich zusammenschließt. Sie enthält alle lebensnotwendigen Aminosäuren und besitzt einen sehr hohen Gehalt an Vitamin B1, B12, Beta-Karotin, Eisen, Magnesium und Calcium. Mit ihrem hohen Gehalt an Antioxidantien bindet die Spirulina freie Radikale und stimulieren das Immunsystem. Sie binden Schwermetalle und andere giftige Schadstoffe im Körper des Hundes und leiten sie aus dem Körper. Damit kann die Alge gegen Krebs und anderen Erkrankungen schützen und allergische Reaktionen können gemindert werden. Nicht umsonst findet Spirulina schon lange in der chinesischen Medizin Anwendung. Die Spirulina enthält kaum Jod und dient daher nicht als Jodquelle.

 

Ascophyllum Nodosum

Ascophyllum Nodosum wird auch Seetang oder wegen ihrer Schwimmblasen Blasentang genannt. Sie ist ebenfalls reich an Mineralien und Spurenelementen, welche die Alge aus dem Meerwasser absorbiert. Ascophyllum Nodosum ist besonders wegen ihres hohen Jodgehalts bekannt. Dabei kann der Jodgehalt sehr stark schwanken. Daher sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass das Produkt einen garantiert konstanten Jodgehalt aufweist. DHN Ascophyllum Nodosum weist einen kontrollierten Jodgehalt von 0,04 - 0,06% auf. Eine Überdosierung sollte unbedingt vermieden werden, da eine Jodüberdosierung schnell gesundheitliche Schäden nach sich ziehen kann. Daher sollte auch eine stoßweise Verabreichung vermieden werden. Die erforderliche Menge sollte idealerweise auf mehrmals die Woche verteilt werden oder in die Wochenration des Obst- und Gemüse-Mixes beigemischt werden. Bei einer Fütterung mit ausreichend Seelachs ist die Zugabe der Ascophyllum Nodosum ggfs. nicht notwendig, da Seelachs in größerer Menge den Jodbedarf des Hundes decken kann.

 

Gemüseflocken

Gemüseflocken sind eine einfache Art, seinen Hund mit pflanzlichen Teilen zu versorgen. Beim BARF besteht das Futter aus 80% tierischen Bestandteilen und zu 20% aus pflanzlichen Komponenten. Die pflanzlichen Stoffe dienen in erster Linie nicht der Versorgung deines Hundes mit Vitaminen. Dies wird häufig angenommen und aus der eigenen Ernährung auf den Hund übertragen. Mal ein Apfel zu sich nehmen und Gemüse essen ist schließlich gesund. Bei Hunden allerdings erfolgt die Aufnahme von Vitaminen primär über den Verzehr von frohem Fleisch und Innereien. Die Fütterung von Obst und Gemüse hat den Sinn, den Hund mit Rohfasern zu versorgen, die er für die Verdauung benötigt.

In unserem Sortiment findest du Gemüseflocken gemahlen von BALF. Gemahlen können Hunde das Gemüse viel besser verwerten und der Hund kann sich nicht einfach das Fleisch rauspicken, da das gemahlende Gemüse am Fleisch haftet. So kannst du bequem und einfach deinen Hund mit Gemüse versorgen, ohne viel Zeit fürs Zubereiten zu verbringen. Vor dem Füttern werden die Gemüseflocken in warmem Wasser aufgequollen und anschließend unter das Fleisch gemischt. 100g getroknetes Gemüse entspricht 400g frischem Gemüse.

 

Calcium und Knochenersatz

Calcium ist verantwortlich für die Knochenbildung und hilft dabei, dass das Blut gerinnt, Muskeln kontrahieren und ist an hormonellen Prozessen beteiligt. Bei einer Unterversorgung kann es zu Gewichtsabnahme, Muskelabbau oder verlangsamtes Wachstum kommen. Knochen und RFK (rohe fleischige Knochen) gehören zu den 3 Komponenten beim tierischen Anteil. Beim BARF dient der Knochenanteil der Calcium –und Phosphorversorgung, liefert aber auch wichtige Mineralien und Spurenelemente wie Kalium, Natrium und Magnesium. Knochen können bei der BARF Fütterung nicht einfach weggelassen werden, da ohne Knochen eine ausreichende Versorgung mit Calcium nicht gewährleistet ist. Zwar enthalten Muskelfleisch und Innereien auch Calcium, allerdings in so geringem Maße, dass der Hund am Tag mehrere Kilo fressen müsste, um den Bedarf auch nur ansatzweise zu decken. Wer keine Knochen füttern möchte, dem stehen viele Alternativen zur Verfügung. Die beste Möglichkeit ist natürlich gewolfte Knochen zu verwenden. Da harte, sehr calciumreiche Knochen nicht gewolft werden können, dafür sind sie einfach zu hart, können daher nur weiche Knochen wie Hühnerhälse, Entenrücken oder Karkassen gewolft angeboten werden. Um den Calciumbedarf dennoch ausreichend zu decken, dem stehen diverse Knochenersatzprodukte zur Verfügung.

 

Calciumcarbonat

Calciumcarbonat liefert hauptsächlich Calcium, aber auch ein paar Mineralien wie Magnesium, Kalium oder Zink. Allerdings reagiert Calciumcarbonat mit der Magensäure und es entsteht Calciumchlorid und Co2. Dabei wird der Magen entsäuert, was zur Folge hat, dass Bakterien und Keime nicht mehr ausreichend abgetötet werden. Durch das Ungleichgewicht produziert der Hund mehr Magensäure und es kann zu einer Übersäuerung des Magens kommen. Die Magensäure steigt in die Speiseröhre und es kann zu Verätzungen der Schleimhäute kommen.

 

Eierschalenpulver

Eierschalenpulver besteht hauptsächlich aus Calciumcarbonat. Neben der Tatsache, dass Eierschalenpulver wenig andere Mineralien und Spurenelemente liefert, können bei der Zugabe von Eierschalenpulver die gleichen Auswirkungen wie beim Calciumcarbonat entstehen. Durch die Neutralisierung der Magensäure kann der Magen nicht ausreichend arbeiten, die geringe Magensäure kann dazu führen, dass der Hund zu viel Magensäure produziert, um den Mangel auszugleichen, was zu einem unnatürlichen Gleichgewicht von Säuren und Basen im Körper des Hundes führen kann.

 

Calciumcitrat

Calciumcitrat liefert pures Calcium. 100g Calciumcitrat liefert 21g Calcium, allerdings keine weiteren Mineralien und Spurenelemente, wie sie in Knochen vorkommen. Im Gegensatz zur Eierschale oder Calciumcarbonat bindet Calciumcitrat die Magensäure nicht und ist daher als Substitut vorzuziehen. Aufgrund der nichtvorhandenen anderen Nährstoffe wie Phosphor, Magnesium oder Natrium könnte man Calciumcitrat z.B. mit Spirulina ergänzen. Schließlich enthält Spirulina Phosphor, Natrium, Eisen, Magnesium und Kalium.

 

Algenkalk

Algenkalk dient ebenfalls der Versorgung deines Hundes mit Calcium. Im Gegensatz zu Calciumcitrat enthält Algenkalk auch weitere Nährstoffe wie Natrium, Zink oder Kupfer. Algenkalk ist aber ebenfalls nicht als idealer Knochenersatz beim BARF zu sehen, da die Nährstoffzusammensetzung nicht identisch mit Knochen ist. Der Magnesium- und Kaliumgehalt ist deutlich höher als bei Knochen, der Phosphorgehalt hingegen ist sehr gering. Der geringe Phosphorgehalt im Algenkalk kann hingegen nützlich sein, um dem Phosphorüberschuss im Frischfleisch zu neutralisieren.