Knochen und RFK

Inhaltsverzeichnis

Wichtig bei der Knochenfütterung
Wie füttert man Knochen
Alternativen zur Knochenfütterung

 

RFK sind rohe fleischige Knochen und stellen beim BARF den wichtigsten Calcium Lieferanten für den Hund dar. Sie sind ein fester Bestandteil bei der Rohfütterung, da Knochen den Hund nicht nur mit Calcium, sondern zusätzlich auch mit Phosphor, Natrium, Kalium und Magnesium versorgen. In der Wildnis fressen Wölfe und andere Raubtiere die Beute samt Knochen. Besonders kleine Beutetiere werden komplett verwertet, bei größeren Beutetieren wird ein Teil der Knochen übrig gelassen. Manche Knochen sind einfach zu hart. Neben der Versorgung mit Mineralien dienen Knochen vor allem der Zahnreinigung und das Kauen dient der Stärkung der Kaumuskulatur. Das Abnagen des Fleisches von den Knochen ist das natürliche Zähneputzen der Raubtiere.

Es gibt also viele gute Gründe, seinem Hund RFK anzubieten: Mineralienversorgung (insbesondere Calcium), Zahnreinigung und nicht zu vergessen der Kauspaß. Hunde lieben es und können sich stundenlang damit beschäftigen, auf Knochen rumzukauen. Es gibt eine breite Auswahl und für jeden Hund ist der richtige Knochen dabei. Hühnerhälse für kleine Hunde oder Schlinger, besonders große Knochen für den leidenschaftlichen Kauer oder gewolfte Knochen für Welpen.

Je nach Art liefern Knochen von unterschiedlichen Tieren unterschiedliche Calciumwerte. Während Kalbsknochen einen Calciumgehalt von ca. 14g je 100g haben, liegt der Calciumgehalt von Kalbsbruststückchen bei 2,9g je 100g, während Hühnerhälse lediglich 1,6g Calcium je 100g enthalten. Neben dem unterschiedlichen Calciumgehalt gibt es auch Unterschiede bei der Beschaffenheit. Hühnerhälse oder Karkassen von Kaninchen gelten eher als weiche Knochen. Putenhälse, Lammrippen, Kalbsbruststückchen oder Wildrippen sind eher harte Knochen.

 

Wichtig bei der Knochenfütterung

Knochen dürfen nur roh verfüttert werden. Gekocht werden sie spröde, können splittern und den Hund schwer verletzen. Auch die Menge an Knochen ist wichtig. Keine Knochen oder zu wenig Knochen führen zu einer Calcium-Unterversorgung. Zwar ist Calcium auch in anderen Komponenten (Fleisch, Innereien, Obst/Gemüse) enthalten, jedoch müsste der Hund Berge davon zu sich nehmen, um mit ausreichend Calcium versorgt zu werden. Grüner Pansen liefert ca. 120mg Calcium je 100g. Damit müsste ein Hund 2kg Pansen zu sich nehmen, um die Calciummenge von 100g Rinderbrustbein zu kompensieren.

Eine zu hohe Versorgung Knochen ist ebenfalls schlecht für Hunde. Dies kann zu Knochenkot bis hin zu Verstopfung führen. Beim Knochenkot kann es zu Verletzungen im Darm kommen, daher sollte die Knochenmenge nicht mehr als 10-15% an der Futtermenge betragen.

 

Wie füttert man Knochen

Am besten eignen sich rohe, fleischige Knochen. Hier kann der Hund das Fleisch abnagen, nimmt den Knochen nicht pur auf und ist beim fressen sinnvoll beschäftigt. Generell haben kleinere Tiere weichere Knochen, größere Tiere haben stärkere, also härtere Knochen. Das Skelett muss schließlich auch mehr Gewicht tragen. Je härter die Knochen, desto höher ist die Nährstoffdichte. Zum Vergleich: Ein kleiner Hühnerhals enthält 1,6g Calcium, während ein Kalbsbruststückchen bei 2,9g je 100g liegt.

 

Alternativen zur Knochenfütterung

Häufig hört man, dass man etwas Eierschale zermahlen in den Napf tun soll. In der Tat liegt der Calciumgehalt von Eierschalen je 100g sogar deutlich höher als beim Knochen. Betrachtet man allerdings das Gewicht einer Eierschale, entspricht 100g Eierschale einem Berg von Eierschalen. Auch bieten Eierschalen zwar einen hohen Wert an Calcium, jedoch versorgt Eierschale deinen Hund nicht mit ausreichend Phosphor, Natrium oder Kalium. Eierschale besteht übrigens überwiegend aus Calciumcarbonat. Dieses reagiert im Magen des Hundes und es entsteht Kohlensäure. So kann Magensäure in den Hals des Hundes gelangen und es kann zu Verätzungen der Speiseröhre und Rachen kommen.

Calciumcitrat hingegen versorgt deinen Hund mit reinem Calcium und enthält sonst keine weiteren Nährstoffe. Sofern du keine Knochen füttern möchtest oder dein Hund keine rohen Knochen mag, ist Calciumcitrat eine gute Alternative.

Und die Zahnreinigung? Auch hier gibt es Alternativen. Rinderknorpel sind nicht zu hart und schön groß, damit sie dein Hund einfach verschlucken kann. Aus der Schulter des Rindes bieten die Knorpel deinem Hund langen Kauspaß und reinigen die Zähne von Belägen.

Gewolfte Knochen sind eigentlich die beste Alternative, wenn richtige Knochen nicht in Frage kommen. Sei es, weil du deinem Hund keine Knochen geben möchtest oder weil dein Hund mit Knochen nicht umgehen kann, sie z.B. einfach runterschluckt und kaufaul ist. Gewolfte Knochen sind die natürlichste Art, Knochen zu ersetzen. Es sind Knochen, die einfach nur gewolft werden. Allerdings können nur weiche Knochen gewolft werden, wie beispielsweise Hühnerhälse, Entenrücken oder Kalbsbrustbeinknorpel. Daher ist der Calciumgehalt etwas geringer als bei der Fütterung von Lammrippen oder Kalbsbrustbein. Bitte beachte dies bei deinem Futterplan und erhöhe bei gewolften Knochen den RFK-Anteil (rohe fleischige Knochen) von 15% auf 20% und reduziere den Anteil an Pansen von 20% auf 15%.

RFK und Knochen gewolft

Gewolfte Knochen sind ideal, wenn du deinen Hund nicht mit Knochen füttern möchtest oder dein Hund alles verschluckt ohne zu kauen. Wolfen lassen sich tendenziell eher weiche Knochen oder Knorpel und haben daher eine etwas geringere Nährstoffdichte als harte Knochen wie Lammrippen oder Kalbsbrustbeinknochen. Daher benötigt dein Hund etwas mehr gewolfte Knochen als wenn er richtige Knochen bekommen würde.

Im Futternapf haben gewolfte Knochen allerdings einen Vorteil. Sie lassen sich einfach mit den anderen BARF Bestandteilen mischen und genauer portionieren. Das macht die Zubereitung natürlich einfacher, wenn du deinen Hund täglich mit allem versorgen möchtest, grade bei kleinen Hunden.