Muskelfleisch


Inhaltsverzeichnis
BARF – Was ist Muskelfleisch
BARF – Wieviel Muskelfleisch
Warum ist Muskelfleisch wichtig

 

BARF – Was ist Muskelfleisch

Unter Muskelfleisch versteht man beim Barfen generell rohes Fleisch. Ein BARF-Menü besteht aus den Komponenten Muskelfleisch, Innereien wie Pansen, Lunge oder Leber und Knochen. Damit, im richtigen Verhältnis imitieren wir das Beutetier für unseren Hund. Durch das Beutetier nimmt der Hund die benötigten Eiweiße, Fette, Vitamine und Mineralien auf. Beim Barfen kann mit den Komponenten das Beutetier nach dem Baukastenprinzip für unsere Fellnase nachgebaut werden. Das Muskelfleisch bildet dabei die bedeutendste Komponente und stellt ca. die Hälfte des BARF Menüs dar. Zur Fleischkomponente gehört sämtliches Muskelfleisch, Kronfleisch, Schlundfleisch, Kopffleisch, Maulfleisch, Stichfleisch oder Zunge. Herz zählt ebenfalls als Muskel, gehört aber wegen seiner anatomischen Lage zu den Innereien.

Als Lieferanten für Muskelfleisch kommen unter anderem Rind, Lamm, Geflügel, Pferd, Wild oder auch Fisch in Betracht. Dabei musst du dir keine Sorgen wegen einer möglichen Salmonellenvergiftung machen. In der Natur flattern die Hühner schließlich auch nicht gebraten durch die Gegend. Hunde sind Fleischfresser und verfügen über einen Verdauungsapparat, der auf die Verdauung von rohem Fleisch, Knochen, Knorpel und Innereien ausgelegt ist. Aus diesem Grund ist sogar an gegammeltes Fleisch kein Problem. Der Hund frisst sogar Aas und Hinterlassenschaften. Das mag zwar unappetitlich sein, ist aber für den Hundemagen unproblematisch.

Weitere Fleischsorten stammen von Strauß, Känguru, Büffel oder anderen exotischen Tieren. Für eine abwechslungsreiche Ernährung sind aber 2-3 Fleischsorten und mal was vom Fisch vollkommend ausreichend.

 

BARF – Wieviel Muskelfleisch

Ein häufiger Fehler beim Barfen besteht darin, dem Hund ausschließlich rohes Muskelfleisch zu geben. BARF heißt nicht Fütterung mit rohem Fleisch, sondern das Beutetier im Napf nachzuahmen. Füttert man den Hund überwiegend nur mit Muskelfleisch, so nimmt der Hund überwiegend Proteine auf, was als Energiequelle nicht optimal ist. Ausserdem benötigt der Hund Innereien, da in diesen die unterschiedlichsten Vitamine hoch konzentriert enthalten sind. Es ist z.B. kaum möglich, den Vitamin A Bedarf alleine durch Muskelfleisch zu decken. Vitamin A ist jedoch hoch konzentriert in Leber enthalten. Ein Hund müsste 700 mal so viel Muskelfleisch zu sich nehmen wie in einem Stück Leber enthalten ist. Leber enthält übrigens auch 10-mal soviel Eisen und die 30-fache Menge an Kupfer im Vergleich zum Muskelfleisch. Auch benötigt der Hund Calcium für den Knochenaufbau. Als Calciumlieferant dienen Knochen und Knorpel. Daher ist die reine Fütterung mit Muskelfleisch für den Hund ungeeignet. Wölfe fressen in der freien Natur auch nicht nur das Muskelfleisch, sondern verwerten das Beutetier fast komplett, samt Innereien und Knochen.

Als primäre Energiequelle dient Fett. Daher ist mageres Fleisch bei gesunden Hunden ebenfalls ungeeignet. Durchwachsenes Muskelfleisch bzw. Fleisch mit einem höheren Fettgehalt ist daher kein Anzeichen für schlechtes, nicht wertvolles Fleisch, wie wir Menschen es vielleicht vom Metzger kennen. Im Gegenteil: Der Hund benötigt das Fett, da zu proteinreiche Ernährung sich negativ auf Leber und Nieren auswirken kann.

Die exakte Fleischmenge lässt sich pauschal nicht beantworten, da die Menge von Rasse, Größe, Gewicht, Bewegung und vieler weiterer Faktoren abhängig ist. Der Anteil an Muskelfleisch sollte in etwa 50% betragen, 20% Pansen oder Blättermagen, 15% Innereien und Sehnen und 15% Knochen oder Knorpel. Dabei muss nicht jede Mahlzeit prozentual aufgeteilt werden. Über die Woche sollten diese Werte aber erreicht werden. So kannst du deinem Hund mal nur Muskelfleisch geben, abends nur einen Knochen als Snack, mal Pansen und Muskelfleisch, einmal die Woche ein Stückchen Leber. Natürlich kannst du zu jeder Mahlzeit für deinen Hund etwas blanchiertes Obst und Gemüse zugeben oder mal Eigelb übers Futter geben. Je nach Verträglichkeit mal etwas Joghurt, Hüttenkäse oder Mozzarella oder auch mal etwas Reis oder Nudeln. Wölfe nehmen pflanzliche Bestandteile über Futterreste des Beutetiers im Verdauungstrakt oder über deren Kot auf. Ausserdem fressen sie auch mal ein paar Beeren oder was auch immer sie in der Wildnis finden. Daher sollte der Anteil an Obst und Gemüse ca. 20% im Verhältnis zu den tierischen Komponenten ausmachen.

 

Warum ist Muskelfleisch wichtig

Rohes Fleisch enthält viele Proteine, Mineralien und Vitamine. Je nach Fleisch enthält Fleisch auch Fett, dass als Energielieferant dient. Proteine werden vom Hund benötigt, um Zellen aufzubauen. Dazu zählen Blutzellen, Muskel- und Organzellen. Da sich die Zellen ständig erneuern bzw. neu gebildet werden, während alte Zellen absterben, benötigt der Hund ausreichend Eiweiße (Proteine). Für noch wachsende Hunde sind Eiweiße besonders wichtig, da für das Wachstum Proteine dringend benötigt werden zum Muskelaufbau. Fette sind Energielieferanten und enthalten essentielle Fettsäuren. Ungesättigte Fettsäuren werden vom Hund benötigt, da diese Fette wichtige Aufgaben im Stoffwechsel übernehmen. In Fisch sind Omega 3 Fettsäuren enthalten. Sie sind verantwortlich für die Produktion von Hormonen, für den Zellstoffwechsel, sie sind wichtig für die Versorgung von Schmierstoffen für die Gelenke und dienen für den Schutz vor Infektionskrankheiten. Daher ist es wichtig, seinen Hund nicht nur mit einer Fleischsorte zu füttern, sondern dem Hund eine sehr abwechslungsreiche Ernährung anzubieten.