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Muskelfleisch - mager oder mit Fettanteil
Mager oder durchwachsen
Lange Zeit galt Fleisch als hochwertig, wenn wenig Fett dran ist. Heute gilt Fleisch als hochwertig, wenn beim Fleisch eine feine Fettmarmorierung zu erkennen ist. Rindfleisch, das mehr Fett in der Muskulatur aufweist macht das Fleisch zart, saftig und Fett als Geschmacksträger sorgt für einen guten Geschmack. Wer hingegen Wert auf Fitness legt, greift zu magerem Fleisch oder schneidet den Fettrand ab, schließlich gilt Fett als minderwertig und setzt sich an der Hüfte ab.
Beim BARF ist das Fleisch selten mager. Es ist mit Fett durchzogen. Ist das jetzt minderwertig und mit Fett "gestreckt", damit der Hersteller mehr verdient? Fettiges Fleisch gilt in unseren Köpfen nach wie vor als billiges Fleisch, ungesund und minderwertig.
Warum ist Fett wichtig für Hunde
Fett ist jedoch enorm wichtig für den (gesunden) Hund. Es wird von Hunden sehr gut verwertet und liefert für den Hund viel Energie und essenzielle Fettsäuren. Ausserdem sollte Eiweiß, also Fleisch, nicht als Energiequelle für den Hund dienen. Bei einer überwiegenden Ernährung mit magerem Fleisch entstehen viele Abbauprodukte bei der Verdauung, die auf Dauer die Leber und die Nieren des Hundes schädigen können.
Ein weiterer, und nicht unwesentlicher Punkt ist, dass der Futterbedarf mit magerem Fleisch enorm ist. Ein Hund könnte Berge von magerem Fleisch fressen und nimmt trotzdem ab. Der Hund benötigt Energie, die durch mageres Fleisch nicht gedeckt wird. Natürlich macht sich das auch im Geldbeutel bemerkbar, wenn der Hund statt 2% des Körpergewichts stolze 6% am Tag bekommt und immer noch Hunger hat. Fett sollte daher bei der Fütterung unbedingt mit berücksichtigt werden.
Fettzufuhr bei magerem Fleisch
Natürlich gibt es Fleischsorten, die generell als mager gelten. Bei Allergikerhunden, die nur Pferdefleisch oder Geflügel fressen dürfen, nehmen nur wenig Fett zu sich, da das Fleisch von Pferd und Geflügel sehr fettarm ist. Hier kann man einfach Fett ins Futter geben. Nein - einfach seinen Löffel Butter ins Futter geben ist nicht zielführend, es wirkt abführend und ist nicht so gut verträglich. Pferdefett oder Geflügelfett wäre die bessere Wahl. Die Fettmenge sollte hierbei langsam über einen Zeitraum von einigen Wochen gesteigert werden, damit sich der Organismus des Hundes an die Fettzufuhr gewöhnen kann. Mit der Zeit kann dann auch die Futtermenge reduziert werden, da der Hund nun die Energie durch das Fett aufnimmt statt über Unmengen an Fleisch.
Die Fettmenge wird vom reinen Muskelfleisch abgezogen. Erhält der Hund eine Mahlzeit mit insgesamt 200g und das Fleisch besteht aus magerem Pferdefleisch, sollte Fett hinzugegeben werden. Gibt man 15g Fett hinzu, werden die 15g nicht von der Gesamtmenge (Innereien, Knochen, pflanzliche Komponente) abgezogen, es wird nur der Fleischanteil reduziert. Damit bleibt die Futtermenge konstant, lediglich das Pferdefleisch weist nunh einen höheren Fettanteil auf. Denke jedoch daran, den Fettanteil langsam zu steigern!
Fazit
Behalte unbedingt deinen Hund im Auge und beobachte seinen Zustand. Ein Futterplan lässt sich nämlich nicht exakt berechnen, auch wenn einige "Experten" mit Formeln und Taschenrechner das behaupten. Ein Futterplan dient eher der Orientierung. Füttern, beobachten, wie dein Hund sich entwickelt und die Ernährung anpassen. Genau wie fein marmoriertes Fleisch an Beliebtheit zunimmt, ist durchwachsenes Fleisch kein negatives Qualitätsmerkmal beim Futter für Hunde. Im Gegenteil. Der Hund benötigt Fett, um seinen Energiebedarf zu decken. Mageres Fleisch, nahezu frei von Fett ist beim Futter für Hunde kein Qualitätsmerkmal. Viel mehr wird in manchen BARF Shops nur mageres angeboten, weil der ernährungsbewusste Hundehalter selbst lieber mageres Fleisch bevorzugt. Dies sollte aber nicht auf Hunde übertragen werden, sofern der Hund gesund ist und einen normalen Stoffwechsel hat.